Entsprechend statistischen Erhebungen werden die meisten Erwachsenen und Jugendlichen etwa zwei- bis dreimal, Kinder bis zu achtmal pro Jahr von Halsschmerzen, bedingt durch eine Erkältung, geplagt. Halsschmerzen treten bevorzugt im Spätherbst oder frühen Winter auf, wodurch diese Abschnitte des Jahres als typische „Erkältungszeiten“ gelten, was jedoch nicht bedeutet, dass man nicht auch zu anderen Jahreszeiten von Erregern befallen werden und Halsschmerzen bekommen kann. Leider gibt es bis heute keine Impfung gegen Erkältung und damit verbundenen Halsschmerzen.
Schmerzen sind keine eigenständige Krankheit, aber grundsätzlich als Warnsignal des Körpers zu betrachten, denn sie weisen zumindest auf eine Störung im Organismus hin. Halsschmerzen äußern sich als unangenehme Begleitsymptome zumeist bei Erkrankungen von Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre oder Halsweichteilen. Hinzu kommen Schluckbeschwerden und bei durch Viren oder Bakterien verursachten Infektionskrankheiten oft auch Heiserkeit und Reizhusten. Als Infektionskrankheiten kommen eine Entzündung der Rachenschleimhaut (Pharyngitis), eine Entzündung der Kehlkopfschleimhaut und/oder des Kehlkopfskelettes, meist einschließlich der Stimmbänder (Laryngitis), eine Kehldeckelentzündung (Epiglottitis), eine Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis), eine Entzündung der Luftröhre (Tracheitis), eine Entzündung der Rachenmandeln (Angina tonsillaris oder Tonsillitis) oder eine Entzündung der Lymphbahnen der seitlichen Rachenwand (Seitenstrangangina) in Betracht.
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Kropf- und Schilddrüsenentzündungen führen ebenfalls zu Halsschmerzen mit Schluck- und Atembeschwerden sowie Heiserkeit. Halsschmerzen können weiterhin durch die sogenannte Refluxkrankheit ausgelöst werden. Dabei kommt es zum Rückfluss von Magensäure über die Speiseröhre in den Kehlkopf, was außerdem das typische Sodbrennen verursacht.
Bakterien- und Virenerkrankungen, wie Diphtherie und Scharlach sowie das Pfeiffer’sche Drüsenfieber gehen mit Halsschmerzen einher. Die selteneren Erkrankungen, wie Kehlkopfkarzinom, Leukämie und Agranulozytose verursachen ebenfalls Halsschmerzen. Auch beim Vorliegen von Hormonstörungen, speziell dem Östrogenmangel, können Halsschmerzen auftreten.
Weitere Faktoren für die Entstehung von Halsschmerzen sind schließlich eine Überbeanspruchung der Stimme durch viel Sprechen oder lautes Rufen bzw. eine Reizung der Atemwege durch Staub oder Chemikalien.
Halsschmerzen zählen zu den typischen Symptomen einer durch Viren hervorgerufenen Erkältung. Schnupfen und/oder Husten kündigen sich oft zuerst mit Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Heiserkeit sowie Schmerzen beim Sprechen an. Typischerweise folgen ziemlich schnell weitere Beschwerden, wie Kopfschmerzen, erhöhte Temperatur oder Fieber.
Durch verstärkte Mundatmung, beispielsweise durch das Gefühl der „verstopften“ Nase oder beim Joggen in der kalten Jahreszeit trifft die eingeatmete Luft direkt auf die Rachenschleimhaut, ohne vorher in der Nase angewärmt, befeuchtet und gereinigt zu werden, wodurch sich Halsschmerzen noch verstärken können. Der Rachenraum zeigt sich gerötet und erscheint geschwollen. Der Hals ist gereizt und stark verschleimt. Es kratzt und schmerzt. Das Schlucken kann unerträglich werden. Empfindungen von Trockenheit und Wundgefühl ziehen ständiges Räuspern und Hüsteln nach sich. Die Stimme klingt „belegt“.
Als Zeichen der Immunabwehr sind oftmals die Lymphknoten von Unterkiefer und Hals etwas vergrößert tastbar. Durch vemehrte Ansiedlung und Vermehrung von Bakterien auf den Gaumenmandeln kann sich eine eitrige Angina ausbilden.